„Nur Ideen verändern nicht die Welt. Aber Menschen mit Ideen, die Dinge verwirklichen, verändern die Welt. Additive Fertigung wie der 3D-Druck wird Märkte durch Leichtbau, vereinfachte Wertschöpfungsketten und Funktionsintegration tiefgreifend verändern und teilweise vollkommen neu definieren.“, sagte der Minister für Wissenschaft und Kunst des Landes Hessen Boris Rhein bei der Übergabe der Zuwendungsurkunde zur Förderung des Projektes autoAdd im Werk der Kegelmann Technik GmbH in Rodgau.
Die Hessische Landesregierung fördert das Modellprojekt zur Entwicklung einer durchgängig digitalisierten und automatisierten Prozesskette zur kundenindividuellen additiven Fertigung vom Angebot bis zur Produktauslieferung (autoAdd) aus Mitteln der LOEWE Landesoffensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz.
„Ich sehe Industrie 4.0 nicht nur als Technik und ihre Vernetzung, wir wollen mit unserer Strategie des Connected Prototyping noch näher an die unerfüllten Wünsche unserer Kunden und deren Kunden, sowohl bei Prototypen als auch Serienteilen in Losgröße 1. Dabei wird uns das Projekt AutoAdd helfen. Schön, dass Hessen solche Verbundvorhaben zwischen Forschung und Wirtschaft unterstützt“, freut sich Stephan Kegelmann, Geschäftsführer der Kegelmann Technik GmbH, über die Projektförderung.
Wissenschaftsminister Rhein besichtigte Referenzbeispiele der additiven Fertigung in Kunststoff und Metall wie eine Pkw-Tür oder den Rahmen und Lenker eines professionellen Triathlon-Fahrrades.

Die Entwicklungspartner Kegelmann Technik, die em engineering methods AG aus Darmstadt sowie die Technische Universität Darmstadt Fachgebiet DiK Datenverarbeitung in der Konstruktion arbeiten gemeinsam daran, die Prozesse der individualisierten additiven Fertigung vom Kunden bis zur Auslieferung vollständig zu digitalisieren und zu automatisieren. Der Kurzname für das geförderte Projekt ist „AutoAdd – Automatisierung der Prozesskette zur kundenindividuellen Additiven Fertigung“.

Professor Dr. Ing. Reiner Anderl leitet das Fachgebiet Datenverarbeitung in der Konstruktion an der Technischen Universität Darmstadt: „Beim Projekt AutoAdd geht es darum, den Bestell-, Fertigungs- und Auslieferungsprozess eines individuellen Produktes auch für professionelle Kunden wie z.B. Automobilhersteller vom Datensatz bis zum Endprodukt so einfach und so transparent zu gestalten, wie man es heutzutage als Verbraucher von großen Online-Shops gewohnt ist.“
Die :em engineering methods AG bringt ihr umfassendes Know-how für die Digitalisierung und Automatisierung von Engineering-Prozessketten in das Projekt ein. Dr. Sven Kleiner, Vorstandsmitglied und COO des Projektpartners :em engineering methods AG, ergänzt: „Allerdings kommen mehrere Dimensionen dazu: zum einen die kommerziellen Rahmenbedingungen im sog. Procurement-Geschäft zwischen Unternehmen, zum zweiten das Management vielfältiger Anforderungen an das Bauteil und häufiger Konstruktionsänderungen in der Prototypenphase und zum dritten die additive Fertigung von Bauteil, Prototyp oder Endprodukt, in der Losgröße 1 in der Qualität eines Serienproduktes.“